Händedesinfektion: Wie findet man die goldene Mitte zwischen Schutz und Hautreizung?

 

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten und dem derzeit grassierenden Coronavirus ist das regelmäßige Händewaschen und -desinfektion mit Schutzhandschuhen. Dass auch eine intensive Händedesinfektion zu unangenehmen Hautirritationen und allergischen Reaktionen führen kann, konnte bisher noch nicht gespürt werden.

Warum ist das Händewaschen eines der wichtigsten Mittel zur Vorbeugung übertragbarer Krankheiten? 

Regelmäßiges Händewaschen und Händedesinfektion mit geeigneten Mitteln hilft, die Verbreitung verschiedener Mikroorganismen, auch durch Viren, und die weitere Verbreitung dieser Mikroorganismen zu verhindern. Auch unter normalen Bedingungen sollten die Hände immer dann gewaschen werden, wenn die Gefahr einer Exposition und Übertragung gefährlicher Mikroorganismen besteht, zum Beispiel beim Kochen, nach Kontakt mit Menschen und in potenziell kontaminierten Umgebungen. 

Wenn das Coronavirus weltweit wütet, gelten die gleichen Regeln für das Händewaschen, nur müssen sie in dieser Zeit genauer überwacht werden, darüber nachdenken, was und wie oft wir anfassen, mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife waschen und desinfizieren. Tragen Sie die Feuchtigkeitscreme mindestens 2 Mal täglich und wenn möglich nach jeder Wäsche auf.

Im Moment greifen die Leute nur zu Handdesinfektionsflüssigkeiten in Apotheken, aber viele haben bemerkt, dass die Haut der Hände dehydriert und gereizt wird, wenn sie sie häufiger verwenden. Warum? 

Dies liegt daran, dass Händedesinfektionsmittel auf einer Vielzahl von Alkoholen basieren, normalerweise Ethanol oder Isopropanol, die Mikroorganismen abtöten, indem sie ihre Proteine ​​​​abbauen (Zerfall lipophiler Virushüllen, bakterielle Zytoplasmamembranen). Leider schädigt der intensive Gebrauch von alkoholischen Produkten auch die Proteine ​​und Lipide des Stratum corneum, wodurch die Verbindungen zwischen den Zellen des Stratum corneum unterbrochen werden. 

Es kommt zu einer Kontaktdermatitis, die reizend oder allergisch sein kann. Reizbare Kontaktdermatitis wird durch häufiges Händewaschen (Wasser), verschiedene Wasch- und Desinfektionsmittel, pflanzliche und andere Chemikalien verursacht. Die Haut der Hände wird trocken, rot, es treten Risse in der Haut auf und kann sogar nass werden oder bluten. Gekennzeichnet durch Juckreiz. Eine allergische Kontaktdermatitis kann sich auch entwickeln, wenn die Haut gegenüber einer Substanz empfindlich wird und schon geringe Mengen davon Hautausschläge verursachen. 

Zur Behandlung von Hautirritationen, die durch diese Ursachen verursacht werden, reichen in der Regel Feuchtigkeitscremes und in schwereren Fällen Medikamente aus. 

Bedeutet dies, dass sich auf Dauer Ekzeme entwickeln können? 

Das Auftreten von Ekzemen hängt von vielen Faktoren ab. Betroffen ist nicht nur der Hautzustand und andere Hauterkrankungen, die Arbeit und die Handpflege, sondern auch die Jahreszeit ist die Haut der Hände anfälliger für trockenes und kaltes Wetter.

Desinfektionsflüssigkeiten sind ziemlich aggressiv. Vielleicht würde es ausreichen, nur Wasser und Seife zu verwenden? 

Jedes Werkzeug hat Vor- und Nachteile. Die Händedesinfektion mit speziellen Flüssigkeiten ist einfacher und schneller. Es wurde auch beobachtet, dass wenn dem Desinfektionsmittel Feuchthaltemittel wie Glycerin / Glycerin zugesetzt werden, um die Hände vor dem Austrocknen zu schützen, solche Produkte die Haut weniger schädigen als das Waschen mit Wasser und Seife. Außerdem ist es nicht immer möglich, das richtige Wasser zu bekommen. Außerdem desinfizieren Desinfektionsmittel auf Basis verschiedener Alkohole effektiver als normale Seife (oder alkoholfreie Desinfektionsmittel). Einige alkoholfreie Desinfektionsmittel wie Chlorhexidin halten jedoch länger. 

Andererseits zerstören nicht alle Händedesinfektionsmittel alle Mikroorganismen, alkoholbasierte Produkte wirken nicht gegen bestimmte Viren, Bakteriensporen wie Cl. difficile , protozoische Oozysten. Desinfektionsmittel sind auch nicht geeignet, wenn Ihre Hände stark verschmutzt sind. Sichtbarer Schmutz sollte zuerst mit Wasser und Seife abgewaschen werden. 

Manche bemerken, dass auch Schutzhandschuhe die Haut reizen. 

Handschuhe als Schutzbarriere tragen auch dazu bei, das Risiko der Übertragung von Krankheiten, die sich über die Hände und Oberflächen ausbreiten, und die Übertragung von Mikroorganismen zu reduzieren. Aufgrund der bei der Herstellung verwendeten Chemikalien können sie jedoch auch Kontaktdermatitis verursachen. 

Auf der anderen Seite sind Schutzhandschuhe anders: Gummi, Latex, Vinyl, Nitril, Neopren. Sie können gepudert oder ungepudert sein. Es ist am besten, diejenigen auszuwählen, die keine zusätzlichen Maßnahmen erfordern. 

Es ist wichtig zu wissen, dass die Verwendung von vaselinehaltigen Cremes die Integrität von Latexhandschuhen beeinträchtigt. Bei Verwendung von gepuderten Handschuhen und Desinfektion der Hände mit Desinfektionsmitteln auf Alkoholbasis können sich Ablagerungen auf den Handschuhen bilden. Wenn die Handschuhe für längere Zeit verwendet werden sollen und keine Sterilität erforderlich ist, können Baumwollhandschuhe unter Schutzhandschuhen verwendet werden.

Es ist wichtig, dass Sie Ihre Hände gut abwischen, bevor Sie Handschuhe verwenden. 

Welche Handcreme soll ich wählen – was soll sie enthalten? 

Die Handcreme soll die geschädigte Hautbarriere schützen und enthält Weichmacher wie Vaseline, Rizinusöl, flüssiges Paraffin, Lanolin, Silikon, Kakao- oder Sheabutter, Cetyl- oder Cetearylalkohol, Stearinsäure und/oder Feuchthaltemittel – Glycerin/Glycerin, Pyrrolidoncarbonsäure ). Weichmacher stoppen den Wasserverlust der Haut und bilden einen Film auf der Hautoberfläche. Feuchthaltemittel binden Wassermoleküle und befeuchten das Stratum corneum der Haut. 

Wenn wir Cremes/Lotionen aus der Pflegeserie wählen - diese Produkte haben keinen angenehmen Geruch, ihre ungeschickte Verpackung, aber vielleicht funktionieren sie besser? 

Es ist wichtig zu schmieren. Einfachere Cremes mit weniger Inhaltsstoffen werden für diejenigen empfohlen, die ein höheres Risiko haben, eine allergische Kontaktdermatitis zu entwickeln. Dies sind Personen, die sich bei der Arbeit häufig die Hände waschen müssen, sowie Personen, die mit einer Vielzahl von Chemikalien arbeiten.

Gibt es eine vielleicht nicht sehr bequeme, aber sichere Möglichkeit, den Zustand der gereizten Handhaut zu verbessern, zB nachts etwas zu schmieren und Handschuhe anzuziehen? 

Stoffhandschuhe für die Nacht verbessern auch den Zustand der Hände. Vorher sollten die Hände mit Feuchtigkeitscreme geschmiert werden.